In früheren Zeiten wurden Glocken von Hand mit einem Seil zum Schwingen, somit zum Läuten gebracht. In Deutschland soll es sich nur noch um weniger als 2% der Glockenanlagen handeln, in denen noch von Hand geläutet wird, so widmen wir uns hier dem heutigen Standard, dem „Maschinenläuten“.
Wird die Läuteanlage eingeschaltet, egal ob manuell über ein Tablo, oder automatisch über eine hierfür programmierte Uhr, bzw. ganz modern über Funk oder Telefon, beginnen Glocken zu läuten.
Es gibt hierfür zwei grundsätzlich unterschiedliche Läute-Antriebssysteme:

  • Das klassische System mit einem Drehstrommotor, der an seiner seitlich austretenden Welle mit Ritzel (Kettenrad) spezielle Hin- und Her- Drehbewegungen initiiert und somit die daran gelagerte offene Kette hin und her bewegt. An den beiden Kettenenden befinden sich -fest verankert- zwei Seilenden, die an einem Seilrad (Läuterad) enden, das wiederum am Joch befestigt ist, an dem die Glocke hängt und diese somit zum hin- und herschwingen bewegt.
  • Das andere System eignet sich für besonders enge Glockenstuben, aber auch dort wo übermäßig viel Schallübertragung des Systems erwartet werden kann, z.B. bei „modernen“ Stahlbetontürmen mit direkter Anbindung an den Kirchraum. Es handelt sich um den sog. Linearantrieb. Hierbei gibt es nicht das System eines Motors mit Kette und Seil, somit werden die Rollgeräusche ausgeschlossen.  
    Da die Stromaufnahme höher ist als beim klassischen System, somit zumeist neue Leitungen verlegt werden müssen, außerdem die Anschaffungs- und Betriebskosten deutlich höher sind, wird dieses neuere System sinnvoll nur in den genannten Ausnahmefällen eingesetzt werden.

- Einer jährlichen Wartung müssen übrigens beide Systeme unterzogen werden. Dies garantiert nicht nur im Normalfall Betriebssicherheit der gesamten Anlage, es ist auch bindende Verpflichtung der Verwaltungsberufsgenossenschaft (siehe www.vbg.de) und kann den Kirchenvorstand komplett aus der Haftung entlassen, im Falle einer Havarie.

- Übrigens gibt es keine wartungsfreien Glocken- und Läuteanlagen, trotz versprechender Werbung manch einschlägigen Herstellers.

- Programmierte Läutezeiten werden über Schaltuhren/Turmuhren geregelt. Diese Uhren haben heutzutage viele Dutzend Programmier- und Speicherplätze, sind außerdem zumeist auf das österliche Jahr ausgerichtet, so dass bereits zum Kirchenjahresanfang alle fest einstellbaren Termine programmiert werden können.

- Zum manuellen Einschalten der Glocken wird ein Tablo benötigt, das sich in der Regel in der Sakristei oder im Kirchraum am Aufenthaltsort des Läutenden, also vom Organist, oder Küster/Mesner/Sakristan befindet.

- Stattdessen (oder zusätzlich) können Glocken aber auch mit einer kleinen Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden, die man problemlos in der Talartasche unterbringen kann. Dies eignet sich besonders für z.B. Beerdigungen, also im Außenbereich der Kirche. Die Funk-Reichweiten sind jedoch begrenzt auf maximal 1500 m, bei günstigen topographischen Verhältnissen.

- Seit einiger Zeit gibt es bei Rincker die -eigens entwickelte- überaus einfache Ansteuerung der gesamten Glockenanlage bis zu 4, bzw. bis zu 8 Glocken über ein mobiles Telefon (auch über Festnetz). Hierzu können die Telefone von bis zu 5 läuteberechtigten Personen ganz einfach per SMS so programmiert werden, dass von jedem mit Mobilfunk erreichbaren Ort der Welt aus, ohne Entfernungsprobleme, Glocken ein- und ausgeschaltet werden können, egal zu welcher Uhrzeit. Gerne beraten wir Sie zu dieser modernsten Art der Läutetechnik, mehr erfahren Sie hierzu auch unter "News", CELL-BELL.